Anlassbezogene Finanzbildung im Kontext von Hypothekarkrediten
Autor:innen: Valentin Voith, Maximilian Zieser, Stefan Humer
Jahr: 2024
Die infolge der geldpolitischen Wende angestiegenen Zinssätze im Kreditgeschäft haben den in Österreich vergleichsweise hohen Anteil an variabel verzinsten Hypothekarkrediten verstärkt zum Inhalt angeregter Debatten gemacht. Abgesehen von der Finanzierbarkeit steht dabei speziell auch die Risikotragfähigkeit im Zentrum des Interesses. Neben regulatorischen Rahmenbedingungen bei der Vergabe von Hypothekarkrediten könnten anlassbezogene Finanzbildungsmaßnahmen ein weiteres geeignetes Mittel sein, um auf persönlicher Ebene Zahlungsschwierigkeiten und Überschuldungssituationen zu reduzieren und auf gesellschaftlicher Ebene das Ziel der Finanzmarktstabilität zu unterstützen. Dieser Beitrag erörtert die Wirksamkeit anlassbezogener Maßnahmen und fasst verschiedene Empfehlungen zu deren Umsetzung zusammen. Aus verschiedenen Programmen in den USA zeigt sich, dass anlassbezogene Fortbildung und Beratung zur Wahl von und dem Umgang mit Hypothekarkrediten Zahlungsausfällen und Zwangsvollstreckungen vorbeugen können. Allerdings sind bei der Umsetzung eine Reihe von Rahmenbedingungen, insbesondere zur Verbindlichkeit, den umsetzenden Institutionen und den Kosten zu prüfen. Wert sollte zudem weiterhin auch auf allgemeine, anlassunabhängige Finanzbildung gelegt werden. Um Evidenz zur Wirksamkeit auch für den österreichischen Kreditmarkt zu schaffen, bedarf es Pilotstudien sowie Evaluationen entsprechender Maßnahmen.
Diese Publikation wird bald veröffentlicht.