Evaluation der Nationalen Finanzbildungsstrategie für Österreich
„Die nationale Finanzbildungsstrategie – Monitoring und Evaluation“
Zur Förderung der Finanzbildung der österreichischen Bevölkerung wurde 2021 eine nationale Finanzbildungsstrategie formuliert. Diese wurde in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und rund 50 nationalen Institutionen, welche im Bereich der Finanzbildung tätig sind, erarbeitet. Die OeNB ist eine dieser Institutionen. Das langfristige Ziel der Strategie besteht darin, das finanzielle Wohlergehen der in Österreich lebenden Menschen zu steigern.
Im Angesicht der derzeitigen finanziellen Herausforderungen benötigen die Menschen Zugang zu qualitativ hochwertiger Finanzbildung als Basis für eine widerstandsfähige und nachhaltige finanzielle Zukunft. Finanzbildung soll in der Bevölkerung das Bewusstsein, die Fähigkeiten und das Verständnis hinsichtlich finanzieller Entscheidungen stärken. Eine Vielzahl an Anbietern trägt mit ihren jeweiligen Finanzbildungsmaßnahmen, welche sie für die Zwecke der nationalen Finanzbildungsstrategie eingemeldet haben, zur Erreichung dieser Ziele bei. Auch die OeNB bietet hier eine breite Palette an Angeboten.
Welche Erfolge im Rahmen der Strategie bereits erzielt werden konnten und welche Potenziale noch genutzt werden können, wird mit Hilfe eines Monitorings für das Jahr 2023 erstmals aufgezeigt. Das von der OeNB in Kooperation mit dem Bundesministerium für Finanzen und dem MCI durchgeführte Monitoring erhebt Daten zu den angebotenen Finanzbildungsmaßnahmen und ermöglicht so einen Gesamtüberblick über die angebotene Finanzbildungslandschaft. Geplant ist, das Monitoring auf jährlicher Basis durchzuführen.
Das Monitoring ist ein wichtiger Grundbaustein der Evaluationsforschung und liefert deskriptive Informationen zur Durchführung der Finanzbildungsmaßnahmen. So kann zum Beispiel beantwortet werden, wie viele Angebote es gibt, die für Kinder und Jugendliche geeignet sind und welche anderen Zielgruppen (Eltern, Berufstätige, Arbeitslose etc.) erreicht werden. Es lässt sich ein Bild davon zeichnen, wie die Angebote auf Österreich verteilt sind, wie viele Teilnehmer:innen es gibt und auch in welchen Formaten Finanzbildung am häufigsten angeboten wird (Kurse, Online-Spiele, Apps etc.). Des Weiteren lässt sich abbilden, welche Themen (Sparen, Investieren, Haushaltsbudget, Betrug etc.) besonders häufig abgedeckt werden und wo es noch Lücken gibt.
Eine Evaluationsstudie geht über das Monitoring hinaus und soll feststellen, ob die erwünschten Änderungen in Hinblick auf Wissen, Bewusstsein und Handlungsfähigkeit in der Bevölkerung auch tatsächlich eingetreten sind. Eine solche Studie ist wesentlich komplexer durchzuführen und vor allem bei einer solchen Vielfalt an Angeboten eine herausfordernde Aufgabe. Ein wichtiges Vorhaben in der Zukunft wird sein, hier geeignete Methoden anzuwenden, um einen Einblick in den Wirkungsumfang der gemeinsamen Anstrengungen im Rahmen der nationalen Strategie zu bekommen.