FinanzFit – ein Erfahrungsbericht
Autor:innen: Tobias Ackerl und Rebecca Mayer
Seit 2023 ist Tobias OeNB-FinanzFit-Coach und für uns in Schulen in ganz Österreich unterwegs. Mit den FinanzFit-Workshops bringt er das Thema Geld in die Unter- und Oberstufe und versucht Schüler:innen mit interaktiven Methoden und lebensweltnahen Beispielen für das Thema zu begeistern.
Du bist momentan ja Lehramtsstudent für Geografie und wirtschaftliche Bildung an der Uni Wien. Warum hast du dich dafür entschieden neben dem Studium ein weiteres, drittes Semester für uns FinanzFit-Workshops durchzuführen?
Ursprünglich bin ich ja durch das tolle Angebot, die Lehramt Masterpraxis über die OeNB zu absolvieren, zu den FinanzFit-Workshops gekommen. Dass ich nun bereits das dritte Semester dabei bin liegt in erster Linie daran, dass mir die Workshops extrem viel Spaß machen und es immer wieder bereichernd ist zu sehen, wie sehr sich Schüler:innen für Finanzbildungsthemen interessieren. Eine Einzigartigkeit, die sich mir im späteren Berufsleben wohl nicht mehr bieten wird, ist es, Einblicke in so viele verschiedene Schulen, Schultypen und Klassen zu bekommen, da wir ja in allen Bundesländern unterwegs sind. Als zukünftiger Lehrer hab ich dadurch schon ein paar Schulen als potentielle Lieblinge 😉 zudem lerne ich auch selbst sehr viel Neues, sowohl auf didaktischer als auch fachlicher Ebene.
Kannst du kurz beschreiben, wie so ein FinanzFit-Tag abläuft?
Wir sind meistens im Dreier-Team unterwegs. Rechtzeitig vor Beginn der ersten Stunde treffen wir uns mit der Lehrperson, die die Workshops gebucht hat, in der Schule und bekommen meist noch eine kurze Schulführung und manchmal sogar Kaffee angeboten. Da fühlt man sich dann immer sofort sehr willkommen. Die Workshops führen wir dann jeweils immer in drei Klassen parallel durch und rotieren dann in den Pausen, sodass am Ende jede teilnehmende Klasse alle Workshops erlebt hat. In der Unterstufe gibt es Quizzes und am Ende des Workshop-Tages ein:e Schulsieger:in. Diese:r Schüler:in bekommt dann von uns feierlich ein Münzset als Preis überreicht. Das Highlight dabei ist für mich immer zu sehen, wie sich alle anderen Schüler:innen für den/die Gewinner:in mitfreuen.
Im Wintersemester 2023 waren 20 Coaches für uns unterwegs. In Schulen seid ihr immer zu dritt. Wie war die Stimmung im Team bei den gemeinsamen Schulbesuchen? Und hast du noch Kontakt zu Coaches aus den letzten Semestern?
Die Stimmung in den Teams ist eine sehr positive, da wir uns immer gut gegenseitig abstimmen müssen, um einen reibungslosen Ablauf der Workshops zu gewährleisten. Man vertraut sich gegenseitig und alle geben ihr Bestes. Da die Teams nie dieselben sind, sondern jede Woche neu durchmischt werden, lernt man sich außerdem gegenseitig schnell kennen. Vor allem auf den Einsätzen außerhalb Wiens verbringt man sehr viel Zeit miteinander. Dadurch entstehen Freundschaften, weshalb ich zu einigen Coaches nach wie vor Kontakt habe und sie noch öfter treffe.
Erinnerst du dich an den lustigsten Moment in einer der Schulen im Wintersemester 2023 und was war eine nervige Situation?
Lustige Momente gibt es immer wieder. Eine meiner Lieblingssituationen ist beim Durchgehen der Sicherheitsmerkmale der Euro Banknoten, wenn ich die Klasse frage, wer denn die Frau ist, die am Wasserzeichen bzw. Hologramm abgebildet ist (Spoiler: es ist die Europa). Da kommt dann fast immer von mehreren Schüler:innen ein sehr selbstbewusstes „Maria Theresia!“
Nervig ist es für uns Coaches vor allem dann, wenn die Technik nicht so funktioniert wie sie sollte und sich der Workshop dadurch verzögert. Zum Glück gibt es aber für fast alle Probleme eine Lösung. Auch die anwesenden Lehrkräfte sowie die Schüler:innen sind immer äußerst hilfsbereit wenn es zu technischen Schwierigkeiten kommt.
Du warst im Wintersemester in 14 unterschiedlichen Schulen. Welche Geldthemen sind deiner Meinung nach besonders spannend für die Schüler:innen? Und gibt’s eine Schüler:innenfrage an die du heute noch öfter denken musst?
Besonders spannend sind für die Schüler:innen Themen, zu denen sie bereits ein wenig Vorwissen haben, da man hier einerseits gut anknüpfen kann, die Schüler:innen andererseits aber auch äußerst motiviert sind, wenn sie ihr bereits vorhandenes Wissen unter Beweis stellen können. Deutlich merkbar ist das Interesse auch bei praktischen und wirklich lebensnahen Themen. Beim Geldanlage Workshop in der Oberstufe sprechen wir beispielsweise über verschiedene Anlageprodukte, aber was die Schüler:innen hier dann vor allem immer interessiert, ist, wie man konkret zu Wertpapieren kommt bzw. wie und wo man ein Depot eröffnen kann.